Die Sommerferien sind zu Ende, der Urlaub vermutlich auch. Ein neuer Herbst wartet auf uns. Viele sehen das mit gemischten Gefühlen. In den Schulen soll wieder in Präsenz gelernt werden, viele haben den Bezug verloren und die Jüngsten wissen noch gar nicht richtig, wie „Schule geht“. Tätigkeiten im Homeoffice werden zurückgefahren, man geht wieder an den Arbeitsplatz. Einige beginnen mit einer neuen Ausbildung oder bekommen eine neue Aufgabe. Eine Zeit, in der es häufig gilt, „einen neuen Platz“ zu finden.
Einen neuen Platz – im Leben und in der Geschichte – findet vor ca. 2000 Jahren auch ein junger Mann im Land Israel. Er ist der älteste Sohn einer Handwerkerfamilie. In der Werkstatt eines Zimmermanns in Nazareth wächst er auf. Als er Ende zwanzig ist, wird er bekannter. Es beginnt mit der Einladung zu einem Fest. Einer Hochzeit.
Hochzeiten im Orient waren große, tagelange, ausgelassene Feiern mit der Familie, mit Verwandten und Freunden.
Auf dieser Hochzeit nun lachen, tanzen, singen und trinken alle – bis der Wein ausgeht. Das ist sehr peinlich – besonders vor dem Hintergrund orientalischer Gastfreundschaft. Der junge Mann gibt einen unscheinbaren Tipp:
Diejenigen, die für den Weinausschank zuständig sind, sollen die großen Wasserbehälter mit Wasser füllen. In so einen Behälter passen 80-120 Liter. Als in der Not davon gekostet wird, schmeckt das Wasser wie Wein. Es ist Wein.
Für das Fest ist das wunderbar – es kann weitergehen, keiner der Gäste hat die Panne bemerkt. Ja, der Wein schmeckt sogar noch besser als der, der zuvor leer getrunken wurde. Völlig unspektakulär hat der junge Mann ein Wunder vollbracht.
Nur seine Begleiter erleben dieses Wunder aus nächster Nähe. Es ist das erste in der Öffentlichkeit. Es wird für sie zum Zeichen seiner göttlichen Herrlichkeit und sie beginnen, an ihn zu glauben.
In den folgenden drei Jahren gibt es noch viele andere Begegnungen zwischen dem jungen Mann und seinen Zeitgenossen. Einige davon werden in der Bibel erzählt.
Sehr oft passieren unerklärliche Dinge. Menschen werden von ihren Leiden befreit, viele werden gesund. Andere finden durch die Begegnung mit dem jungen Mann einen neuen Platz im Leben.
Inzwischen ist er in die Geschichte eingegangen. Sogar in unserer Zeitrechnung schwingt die Erfahrung mit, dass damals wirklich etwas Neues begann.
Eine Begegnung mit Jesus, dem Sohn Gottes, verändert auch heute noch Leben.
Wer die Geschichte mit dem Wein nachlesen möchte: die „Hochzeit in Kana“ steht im Evangelium nach Johannes, Kapitel 2, Verse 1-12.