Eine Narzisse hat den Weg durch die Schneedecke gefunden. Zur ihrer vollen Schönheit aufgeblüht steht sie da. Das gibt uns Hoffnung – wir wissen nämlich schon, wie es weitergehen wird: der Schnee wird schmelzen, es wird wärmer werden, weitere Narzissen werden aufblühen und später auch andere Blumen und Pflanzen. Wir selbst werden wieder nach draußen gehen, die Sonne genießen, frisches Obst und Gemüse wird wachsen, die Abende werden länger. Ein erster Frühlingsbote erreicht uns in Gestalt einer kleinen Blume. Wieviel Hoffnung, wieviel Erwartung verbinden wir damit! Vorfreude auf eine neue Saison mit neuen Freiheiten, neuen Möglichkeiten, neuem Leben! Tatsächlich rückt ein Ende der Winterstarre, des Eingesperrtseins, das uns so schwer fällt, in sichtbare Nähe. Sogar Corona erscheint auf einmal tatsächlich besiegbar, der Lockdown veränderbar, wir wollen wieder ins Leben! Ob diese Hoffnungen und Erwartungen sich in der Realität erfüllen werden, wissen wir noch nicht. Ob der Frühling kommt, hingegen schon. Woher wissen wir das? Die einfachste Antwort ist: bisher war es immer so. Es gibt keine Berichte – auch nicht aus anderen Jahrhunderten oder Kulturen, dass der Frühling einmal ausgefallen wäre oder die Jahreszeiten sich nicht an den Rhythmus gehalten hätten. Das ist nicht so ein gutes Argument? Schließlich verändert sich alles irgendwann mal, und dann noch der Klimawandel… In der Bibel lesen wir von einem Versprechen, dass Gott vor langer Zeit Noah gegeben hat: Von jetzt an gilt, solange die Erde besteht: Nie werden aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22, Gute Nachricht Bibel) Wir dürfen ihn sogar daran messen, ob er sein Wort erfüllt: Das Wort des Herrn ist verlässlich, er beweist es durch seine Taten. (Psalm 33,4, Gute Nachricht Bibel) So kann die uns kleine Narzisse, die es durch den Schnee geschafft hat, auf die Verlässlichkeit und Treue unseres wunderbaren Gottes hinweisen. Das soll uns ermutigen, ihm auch größere und ungewissere Dinge anzuvertrauen – und schließlich unser ganzes Leben in seine Hand zu legen.