Wann haben wir eigentlich zuletzt gebetet?
In einem schönen Sommer voller Ferienstimmung und Freizeit fällt uns das weniger ein.
Jetzt werden die Tage kürzer, ungelöste Fragen melden sich zurück. Schule und Beruf
gehören wieder zum Alltag, vielleicht gibt die Gesundheit Warnzeichen, Konflikte haben
sich leider nicht von selbst gelöst. Da steigt schon mal das ein oder andere Stoßgebet in
den Himmel:
Ach, lieber Gott, hilf doch bitte … mach doch bitte, dass …
In den Himmel? Wer weiß, ob die Gebete nicht vielmehr an der Zimmerdecke hängen
bleiben? Ist doch alles Suggestion, oder? Auch die Astronauten haben Gott im Himmel
nicht gefunden …
In der Bibel finden wir dazu folgenden Impuls: Im letzten Buch, der Offenbarung, empfängt
Johannes in einer Vision ein grandioses Bild des Himmels, das er hinterher schriftlich
niederlegt. Gemeinden erhalten Ermutigung und Weisung in einer ausführlichen Prophetie.
Einiges davon ist allgemeingültig und zeitlos übertragbar.
Unter anderem fragt Jesus:
Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? Wer mich rufen hört und mir
öffnet, zu dem gehe ich hinein, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit
mir.
Offenbarung des Johannes, Kapitel 3,Vers 20 (Neue evangelistische Übersetzung)
Hoppla! Das scheint ja umgekehrt zu sein:
Nicht wir beten und Gott hört nicht, sondern Gott ruft und wir hören nicht!
Im Gebet können wir zu Gott sprechen – wohl die häufigste Form – , wir können ihm
begegnen – hierzu laden z.B. Anbetungsgottesdienste ein – wir können ihm aber auch die
Tür unseres Herzens öffnen und ihn einlassen. Da wird es schnell sehr persönlich.
Ist das nicht ein Risiko? Wir wissen doch gar nicht, wie er sich in unserer Privatsphäre
benehmen wird!
Menschen, die es gewagt haben, berichten, dass es stimmt:
Er bricht die Tür nicht auf. Er klopft an und tritt nur ein, wenn sie geöffnet wird.
Dann winkt eine große Belohnung: wir werden miteinander essen – in der orientalischen
Kultur eine intensive und selbstverständliche Form der Gemeinschaft.
Gott will nicht nur das eine Gebet erhören, sondern das ganze Leben mit uns teilen.
Wollen wir das auch?